Vorschau: Internationale Konferenz zur Epigenomik

Das Epigenom steht im Mittelpunkt einer Konferenz an der Universität des Saarlandes, die am 27. und 29. Mai ausgerichtet wird.

Äußere Einflüsse wie Ernährung, Stress und Umweltgifte können die epigenetische Programmierung der menschlichen Zellen verändern. Dies kann sich bei weitverbreiteten Krankheiten wie zum Beispiel Adipositas, entzündlichen Erkrankungen des Darms oder Krebs auf den Krankheitsverlauf auswirken. Auch beim Alterungsprozess spielt das Epigenom eine entscheidende Rolle. So kann der deutsch-amerikanische Alterungsforscher Steve Horvath mit Hilfe des Epigenoms genau bestimmen, welches biologische Alter ein Mensch aufweist. Dieses biologische Alter kann sowohl durch Krankheiten als auch durch einen besonders gesunden Lebensstil in die eine oder andere Richtung vom tatsächlichen Alter abweichen.

Das ist nur ein Ausschnitt der großen Bandbreite von Forschungsthemen, denen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der internationalen Tagung im neuen Innovation Center auf dem Saarbrücker Campus widmen werden.

Die Konferenz unter dem Titel „Functional Epigenomics" wurde von Epigenetik-Professor Jörn Walter und Epigenetik-Professorin Julia Schulze-Hentrich sowie Fabian Müller, Juniorprofessor für Integrative Zellbiologie und Bioinformatik, organisiert.

Mehr als 20 Personen werden zu epigenetischen Mechanismen, der computergestützten Epigenomik und der funktionellen Interpretation sowie der Rolle der Epigenetik bei Krankheiten und dem Altern referieren. Zudem gibt es zwei Postersessions und eine Podiumsdiskussion. Die Liste der Speaker:

Dalia Barsyte-Lovejoy (University of Toronto, CA)
Christoph Bock (CeMM Research Center for Mol. Medicine, Medical University of Vienna, AT)
Thomas Carell (Ludwig Maximilian University of Munich (LMU), DE)
Maria Colomé-Tatché (Ludwig Maximilian University of Munich (LMU), DE)
Petra Hajkova (MRC London Institute of Medical Sciences, Imperial College London, UK)
Martin Hirst (University of British Columbia, CA)
Steve Horvath (Altos Labs San Diego institute of Science, US)
Michael Kobor (University of British Columbia, CA)
Alexander Meissner (Max Planck Institute for Molecular Genetics, DE)
Julia Polansky (German Rheumatism Research Centre (DRFZ), Charité Berlin, DE)
Anjana Rao (La Jolla Institute for Immunology, University of California, US)
Wolf Reik (Altos Labs Cambridge Institute of Science, UK)
Philip Rosenstiel (Kiel University, DE)
Joachim Schultze (German Center for Neurodegenerative Diseases (DZNE), Bonn University)
Marcel Schulz (Goethe University Frankfurt, DE)
Oliver Stegle (German Cancer Research Center (DKFZ), European Mol. Biology Lab (EMBL), DE)
Azim Surani (University of Cambridge, UK)
Amos Tanay (Weizmann Institute of Science, IL)
Jasmin Taubenschmid-Stowers (Altos Labs Cambridge Institute of Science, UK)
Guoliang Xu (Shanghai Institute of Biochemistry & Cell Biology, Chin. Academy of Sciences, CN)

Die hochkarätige Teilnehmerliste der Konferenz zeige, dass sich die Universität des Saarlandes zu einem der führenden Standorte für Epigenomik und funktionaler Genomforschung entwickelt hat, so die Veranslter.


Weiterführende Informationen:
 

 

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Mit der Entschlüsselung des menschlichen Genoms war die Forschung längst nicht am Ziel. Schon seit längerem ist bekannt, dass über unserer Erbinformation eine Art zweiter Code liegt, das Epigenom. Dieses beeinflusst die Aktivität der Gene und spielt bei der Alterung der Menschen und vielen Krankheiten eine zentrale Rolle. Credits: Pixabay

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