Die groß angelegte Studie, die von Forschern der Curtin University in Australien durchgeführt wurde, analysierte Daten von über 222.000 Mutter-Kind-Paaren in New South Wales, Australien. Das Forschungsteam wandte dabei einen innovativen Ansatz an, indem es verknüpfte Daten aus Gesundheitsregistern nutzte und sicherstellte, dass sowohl die Exposition (pränatale Cannabis Use Disorder, CUD) als auch die Ergebnisse (neurologische Entwicklungsstörungen) durch Diagnoseinstrumente auf der Grundlage des ICD-10-AM-Klassifikationssystems bestätigt wurden.
Zu den wichtigsten Ergebnissen der Studie gehören:
- Kinder von Müttern mit pränataler CUD wiesen ein um 98 Prozent erhöhtes ADHS-Risiko, ein um 94 Prozent erhöhtes ASD-Risiko und ein um 46 Prozent erhöhtes Risiko für geistige Beeinträchtigungen auf, verglichen mit Kindern, die keiner solchen Belastung ausgesetzt waren.
- In der Studie wurde auch ein signifikanter Interaktionseffekt zwischen pränataler CUD und mütterlichem Rauchen festgestellt. Kinder von Müttern, die sowohl pränatale CUD als auch Rauchen während der Schwangerschaft aufwiesen, hatten ein noch höheres Risiko, ADHS, ASD und geistige Beeinträchtigungen zu entwickeln.
- Darüber hinaus ergaben die Untersuchungen Synergieeffekte zwischen pränataler CUD und anderen Schwangerschaftskomplikationen wie niedrigem Geburtsgewicht und Frühgeburt, die das Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen bei den Nachkommen weiter erhöhen.
"Diese Ergebnisse verdeutlichen die möglichen langfristigen Folgen des Cannabiskonsums während der Schwangerschaft und unterstreichen die Bedeutung von Präventionsstrategien", so die Autoren der Studie.
European Psychiatric Association - EPA (europsy.net)
CUDIT-R Fragebogen für Patient:innen (PDF)
EMCDDA – Cannabis – the current situation in Europe (European Drug Report 2023).
