Bluttest und digitales Memory-Spiel sollen Alzheimer-Diagnostik revolutionieren

Ein digitaler Gedächtnistest und eine Blutprobe. Diese Kombination wird in einer neuen Forschungsstudie auf ihr Potenzial zur Erkennung der Alzheimer-Krankheit im Frühstadium geprüft.

Mehr als hundert Gesundheitszentren in Schweden sind an der Studie beteiligt, die jetzt zur Teilnahme aufruft. Für den Erfolg der Studie werden mindestens 3.000 Teilnehmende benötigt.
Die REAL AD-Studie sei in Bezug auf Schwerpunkt und Umfang die erste ihrer Art, teilen die Forschenden mit. Studienleiter sind die Universität Göteborg und die Region Västra Götaland (VGR), die eine Modellregion für das schwedische Gesundheitswesen darstellt. Über hundert Pflegezentren der VGR Närhälsan, einem der größten Anbieter von Primärversorgung in Schweden, sind einbezogen.


REAL AD richtet sich an alle Menschen zwischen 50 und 80 Jahren, bei denen keine Demenz diagnostiziert wurde und die ein Pflegezentrum innerhalb der VGR Närhälsan aufsuchen können. Jeder, der die Kriterien erfüllt, kann teilnehmen, unabhängig davon, in welchem Gesundheitszentrum er aufgenommen wurde.


Tests von Gedächtnis und Denkvermögen zu Hause


Ausgangspunkt ist ein digitales Studienportal, das auf Schwedisch, Englisch, Finnisch und Arabisch zur Verfügung steht. Dort erhalten die Teilnehmer klare Anweisungen für die nächsten Schritte der Studie. Zunächst werden Gedächtnis und Denkfähigkeit der Teilnehmenden drei Monate lang zu Hause mit digitalen Hilfsmitteln getestet. Anschließend werden die Teilnehmer aufgefordert, an einer der 111 Probenahmestellen der VGR eine Blutprobe abzugeben. Die Teilnehmer können die digitalen Kognitionstests in drei weiteren Runden, jeweils nach 18, 27 und 36 Monaten, absolvieren. Nach 18 Monaten wird eine zweite Blutprobe abgegeben. Die Tests seien "relativ schnell zu bewältigen" und könnten in allen vier Sprachen durchgeführt werden, heißt es dazu in einer Mitteilung.

Die Studie wird von Michael Schöll, Professor an der Universität Göteborg und Leiter der Forschungsgruppe, in enger Zusammenarbeit mit den Co-Investigatoren und einem Team von Projektleitern überwacht.

Anzeichen von Alzheimer in einem einfachen Bluttest


Dreh- und Angelpunkt der Studie ist das international renommierte Forschungs- und Laborumfeld im Bereich der Neurochemie an der Sahlgrenska-Akademie der Universität Göteborg und dem Sahlgrenska-Universitätskrankenhaus Mölndal, das von den Professoren Kaj Blennow und Henrik Zetterberg geleitet wird. Die Forscher wollen sogenannte Alzheimer-Biomarker in den Blutproben der Teilnehmer untersuchen, die nachweislich frühe Anzeichen der Krankheit sind.


Darüber hinaus wird eine separate Studie mit einer kleineren Anzahl zufällig ausgewählter Teilnehmer durchgeführt, die ebenfalls im Sahlgrenska Universitätskrankenhaus gründlich klinisch untersucht werden, um die Ergebnisse der digitalen Kognitionstests und der Blutanalysen zu bestätigen. Der klinische Teil der Studie wird an der Gedächtnisklinik des Universitätsklinikums in Zusammenarbeit mit Professorin und Oberärztin Silke Kern durchgeführt.


Weiterführende Informationen zur Studie als PDF zum Download

 

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Forschende in Schweden wollen die Alzheimer-Frühdiagnose revolutionieren. Dazu starten sie eine umfangreiche Studie. Credits: Pavel Danilyuk/Pexels.com

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